Stabs­übergabe

Im Gespräch mit Walter Oberhäsli und Walter Hess

Stabs­übergabe
Walter Oberhänsli
an Walter Hess

Der designierte Ver­­waltungs­rats­präsident Walter Oberhänsli und der neue CEO Walter Hess geben Aus­­kunft über die an­­stehende Stabs­­über­gabe sowie die zu­künftige Planung und strate­­gische Auf­­stellung der Zur Rose-Gruppe.

Walter Oberhänsli, Sie reichen den Führungs­stab an Walter Hess weiter. In welchem Zu­stand über­geben Sie das Unter­nehmen?

W. O. — Es ist wahn­sinnig viel Gutes da. Auf der einen Seite haben wir in den letzten Jahren ein un­glaub­lich gutes Team zusammen­gestellt und eine fantas­tische Markt­chance, die mit der Ein­führung des elek­tronischen Rezepts vor uns steht. Auf der anderen Seite ist unendlich viel zu tun. Ange­fangen bei den Inte­grationen bis hin zur weiteren Ent­wicklung von Zur Rose als Techno­logie­unter­nehmen.

Walter Hess, Sie treten in die Fuss­stapfen von Walter Oberhänsli. Liegt er richtig mit seiner Ein­schätzung?

W. H. — Ja, absolut. Wir haben die beste Ausgangs­lage, was das Unter­nehmen, aber auch was die Märkte anbetrifft. Und vor allem haben wir eine aus­ge­zeichnete Basis mit den Mit­arbeiterinnen und Mit­arbeitern in Spanien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz.

Walter Oberhänsli, Sie haben in Ihrer Zeit als CEO manche juristische Schlacht ausge­fochten. Welches war dabei der wichtigste Erfolg?

W. O. — Ich denke, das war der Entscheid des Europäischen Gerichtshofes im Oktober 2016, in welchem beschlossen wurde, dass das deutsche Rabatt­verbot für rezept­pflichtige Arznei­mittel nicht mit dem Europarecht konform ist. Damit hat man dem Protektio­nismus rund um die statio­nären Apo­theken klare Grenzen auf­gezeigt.

Walter Hess, auch Sie sind schon länger innerhalb der Zur Rose-Gruppe tätig. Welche Stationen haben Sie dabei durch­laufen?

W. H. — Zu Beginn habe ich Walter Oberhänsli und den Verwaltungs­rat als externer Berater unter­stützt. Von 2015 bis Dezember 2020 war ich Head Switzerland, und seit Dezember 2020 bin ich Head Germany. Wohl­gefühlt habe ich mich in jeder Funktion, weil man sich bei der Zur Rose-Gruppe einfach wohl fühlt und überall etwas bewirken kann.

Walter Oberhänsli, warum war Walter Hess die erste Wahl für Ihre Nach­folge als CEO?

W. O. — Walter Hess hat die richtige Persönlich­keit. Er hat sehr viel Er­fahrung als erfolg­reiche Führungs­kraft. Und last but not least kennt er die Zur Rose-Gruppe «à fond».

Walter Hess, was haben Sie sich für die berühm­ten ersten 100 Tage vor­ge­nommen?

W. H. — Erstens einen naht­losen Übergang von Walter Oberhänsli zu mir zu gewähr­leisten. Zweitens die konse­quente Um­setzung der Projekte und Mass­nahmen hin zu Profita­bilität und Wachs­tum. Und drittens, und das ist ganz wichtig, noch viel mehr der besten Leute und besten Talente zu uns in die Gruppe zu bringen.

Auf was sind Sie am meisten neu­gierig in Ihrer neuen Funktion?

W. H. — Darauf, wie wir es gemein­sam schaffen, uns noch stärker in die Kunden hinein­zuver­setzen, um ihnen das zu bieten, was sie wollen und was sie brauchen.

Welches sind kurz-, mittel- und lang­fristig die strate­gischen und operativen Schwer­gewichte in Ihrer Planung?

W. H. — Kurzfristig ist es sicherlich der Start des elek­tronischen Rezepts in Deutschland. Zudem die Poten­ziale und Synergien inner­halb der Zur Rose-Gruppe zu nutzen. Mittel- und lang­fristig ist es das Weiter­entwickeln einer gemein­samen Unter­nehmens­kultur unter Wahrung der Stärken der einzelnen Organisations­einheiten. Und ganz wichtig, Zur Rose in ein lang­fristig profitables Unter­nehmen zu führen.

Wird es strategische An­passungen geben? Sehen Sie Optimierungs­potenzial?

W. H. — Die lang­fristige Aus­richtung ist gegeben und klar: Wir wollen DIE digitale europäische Gesund­heits­platt­form werden. Zudem wollen wir als Unter­nehmen in eine neue Phase übergehen, und zwar von einer starken Fokus­sierung auf Wachs­tum hin zu Profita­bilität und Wachstum. Und wir werden die Trans­formation zu einem techno­logie- und daten­basierten Unter­nehmen fort­setzen.

Walter Oberhänsli, Sie sind designierter Ver­waltungs­rats­präsident. Was ist Ihnen in dieser Funktion wichtig?

W. O.  — Mir ist wichtig, den Verwaltungs­rat so nah wie möglich an den strate­gischen, aber auch den grossen operativen Themen zu halten, damit eine sehr gute Zusammen­arbeit zwischen Management und Ver­waltungs­rat erzielt werden kann. Das heisst auch, dass die Er­fahrungen und das Know-how im Ver­waltungs­rat, die ja sehr ausge­prägt sind, dem Management verfüg­bar gemacht werden können.